Der Donaustrudl hat ein Interview mit Antonia Haimerl über unsere Refugee Law Clinic veröffentlicht.
Refugee Law Clinic (RLC) – Ein Interview mit Antonia Haimerl
Antonia Haimerl ist 19 Jahre alt, im dritten Semester Jura und mittlerweile im Vorstand der Refugee Law Clinic Regensburg. Sie hat sich bereit erklärt uns ein bisschen über die Refugee Law Clinic zu erzählen.
1. Was ist die RLC?
Die RLC ist ein Projekt von Studierenden der Universität Regensburg und der OTH Regensburg. Wir geben kostenlose Rechtsberatung für Geflüchtete.
2. Welche Bereiche werden von euch behandelt?
Wir machen nur Flüchtlingsrecht und aktuell auch nur Familiennachzug und Einstieg in die Arbeitswelt und noch ein bisschen Anhörungsvorbereitung. Der Familiennachzug ist momentan ein sehr großer Bereich. Zusätzlich arbeiten wir zur Zeit noch an Musterschriftsätzen für einen Antrag auf Berufung gegen einen ablehnenden Bescheid. Dabei beschränken wir uns momentan aber auf Äthiopien.
3. Warum bist du selbst bei der RLC?
Ich bin auf das Projekt gekommen, indem es uns in unserer Einführungsveranstaltung vom Studium vorgestellt wurde und ich fand eigentlich sehr interessant, dass man durch das Projekt als Student schon sehr früh praxisnahe Erfahrung sammeln kann. Also den Umgang mit Mandanten, man lernt Rechtsanwält:innen kennen und erhält ein bisschen Einblick in die spätere Berufswelt. Und das fand ich sehr interessant und eine schöne Zusatzausbildung neben dem Studium.
4. Wie läuft eure Arbeit ab und was sind die für euch anfallenden Aufgaben?
Normalerweise kommt ein Mandant auf uns zu und erläutert uns sein Problem. Wir bilden dann Teams mit 2 bis 4 Mitarbeitern und arbeiten mit Rechtsanwälten zusammen und haben alle zwei Wochen Teammeetings. Der hauptsächliche Kontakt besteht aber zwischen uns Studenten und den Mandanten. Unsere Hauptaufgabe liegt darin mit den Behörden im Austausch zu sein und noch einmal nachzuhaken, ob bspw. eine Ablehnung einer Arbeitserlaubnis auch wirklich rechtens war. Falls dann doch mal ein Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin erforderlich werden, geben wir den Fall an diese ab.
5. Wie kommen die Mandanten zu euch?
Hauptsächlich kommen die Mandanten über unsere Website (www.rlc-regensburg.de) zu uns. Viele werden aber auch durch Hilfsorganisationen wie Caritas oder Campus Asyl an uns weitergeleitet.
6. Wie groß ist euer Team und besteht dieses nur aus Jurastudenten?
Aktiv arbeiten momentan ca. 25 Leute bei uns mit. Aber das sind nicht nur Jurastudenten, sondern auch viele aus der sozialen Arbeit, weil die ja auch teilweise Migrationsrecht im Schwerpunkt haben. Grundsätzlich sind wir offen für alle.
7. Wie werdet ihr auf die Arbeit vorbereitet?
Wir bilden unsere Studenten aus. Dazu bieten wir Vorlesungsreihen zu unterschiedlichen Bereichen des Flüchtlingsrechts an und Ausbildungstage, bei denen die Grundlagen des Flüchtlingsrechts erklärt werden. Es geht also niemand blind in die Arbeit und Neuzugänge erhalten auch immer Unterstützung durch Erfahrenere, indem sie bei den ersten Fällen mit diesen zusammen arbeiten.
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