Nun ist es soweit, wie wir zum Beginn des Semesters angekündigt haben, startet nun die Strategic Litigation Unit (SLU) ihr Testjahr. Unser Ziel ist es, die SLU als zweites dauerhaftes Projekt des Trägerverein Legal Leverage Platform e.V. neben der Refugee Law Clinic zu etablieren. In der SLU werden fortgeschrittene Studierende, ReferendarInnen und wiss. MitarbeiterInnen gemeinsam Fälle mit strategischer Bedeutung aus dem Menschenrechtsbereich bearbeiten.
Einleitung und Text: Strategic Litigation Unit – Bilder: Carmen Mohr
Die SLU identifiziert und begleitet solche Fälle vom Vorverfahren bis hin zu europa- und völkerrechtlichen Rechtsbehelfen. Unser erster Fall steht bereits fest: Wir ziehen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, um ein Aufenthaltsrecht zu erreichen für ein Opfer schwersten Menschenhandels zum Zweck der Arbeitsausbeutung. Der Fall betrifft einen unterstützenswerten jungen Mann aus dem Senegal und ist aus der Tätigkeit der RLC bekannt Unsere Ambitionen sind hoch, wir möchten den Betroffenen schützen und eine Fortentwicklung der Rechtsprechung des Gerichtshofs erreichen.
Hier die Details zum Rahmen der SLU:
Wer kann mitmachen?
Die SLU richtet sich an fortgeschrittene Studierende, ReferendarInnen und wiss. Mit. Die Teilnehmerzahl ist zunächst auf 12 Personen begrenzt. Bevorzugt teilnehmen kann, wer bereits Erfahrung im Menschenrechtsbereich vorweisen kann, vorzugsweise natürlich als BeraterIn der RLC. Gefragt sind daneben vor allem Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit. In der SLU müssen die TeilnehmerInnen zu einem echten Team zusammenwachsen, um erfolgreich sein zu können.
Wie ist die Arbeitsweise und die Zeitplanung?
Die Arbeit der SLU ist für die TeilnehmerInnen zunächst auf zwei Semester angelegt. Unser erster Fall gibt unsere Taktung vor: Die Frist zur Einreichung der Beschwerde beim EGMR endet am 15. April 2019. Daher werden wir im Januar, Februar und März jeweils einen 5-6 stündigen Case Workshops abhalten, bei dem wir intensiv als Team am Fall arbeiten. Zwischen den Workshops gilt es in kleinen Teams Aufgaben wie Recherche zu bestimmten Aspekten, Bearbeitung von Beschwerdetextbestandteilen etc. zu erledigen. Neben den Workshops ist sicherlich mit 2-3 Stunden regelmäßigem Zeitaufwand pro Woche zu rechnen. Erfahrungsgemäß sind die letzten beiden Wochen vor der Beschwerdeeinreichung sehr anspruchsvoll, so dass man hier genügend Zeit einplanen sollte. Nach der Beschwerdeeinreichung werden wir uns bis Herbst 2019 mit der Begleitung des Falles und der Forschung und Publikation im Bereich Menschenhandel befassen, wobei die Beschäftigung hier weniger zeitintensiv gestaltet werden kann. Anwaltlich betreut wird die SLU von Christoph Lindner.
Die Arbeit an dem Fall und in der SLU generell wird intensiv und spannend, anstrengend und lehrreich sein. Wer mitmachen will, sollte sich gut überlegen, ob er oder sie dieses Commitment auch leisten kann. Denn wer dabei sein möchte, trägt auch Mitverantwortung für den jeweiligen Fall. Im Gegenzug bietet die Tätigkeit in der SLU unmittelbare Praxiserfahrung und die Chance, etwas für unsere Mandanten und für Recht und Gerechtigkeit zu bewegen. Engagierte SLU-Alumni erhalten natürlich eine Referenz für ihre berufliche Zukunft.
Wann geht es los und was muss ich tun, um dabei zu sein?
Um Teil der ersten Generation der SLU zu sein, sendet bitte Eure Bewerbung bis spätestens Sonntag den 16.12.2018, 24:00 Uhr (Ausschlussfrist) an christoph.lindner@jura.uni-regensburg.de. Erwartet wird ein Letter of Motivation auf einer Din-A4-Seite im PDF-Format. Darin solltet Ihr Eure Kenntnisse und Fähigkeiten darlegen sowie euren Antrieb beschreiben, warum Ihr Teil der SLU sein möchtet. Für alle Interessierten gibt es am Donnerstag den 13.12.2018 um 16 Uhr c.t. eine Informationsveranstaltung – der Raum wird noch bekannt gegeben. Noch vor Weihnachten melden wir dann zurück, wer bei SLU Season I mit an Bord ist.
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